Aktuelles aus dem Netzwerk
Nach Kategorien filtern

flygge revolutioniert Reisen mit dem Wohnmobil

Das Start-up flygge aus der Region Stuttgart entwickelt die erste ganzheitliche Lösung für Camper. flygge möchte das Reisen mit dem Wohnmobil einfacher und komfortabler machen. Beginnend mit einer App für die Caravan-Navigation, entwickelt flygge ein Ökosystem rund um den Urlaub mit dem Wohnmobil und vernetzt Camping-Fans weltweit.

Ron Feuer bezeichnet sich selbst als absoluten Caravan-Profi mit eigenem alten Wohmobil. Er kennt jedes einzelne Problem, das einem bei Campingreise die Route kreuzen kann aus eigener Erfahrung und möchte sein Wissen mit anderen teilen. Im Interview erklärt der Mitgründer von flygge, ein Start-up des baden-württembergischen M.TECH ACCELERATORS was das Innovative an der Geschäftsidee des noch jungen Unternehmens aus Stuttgart ist. 

 

Herr Feuer, erzählen Sie uns etwas zu Ihrem Start-up. Wie hat alles angefangen? 

 

Vor drei Jahren ging das Ladegerät meines alten Wohnmobils kaputt. In Erwartung, dass es smarte Antworten auf mein Problem gibt, habe ich mich auf die Suche gemacht und nichts gefunden. Meinem gutem Freund Steffen Strobel habe ich mein Leid geklagt. Wir sind beide Medieninformatiker und haben uns zusammengesetzt, um über eine eigene Cloud eine Kommunikation zwischen einem Minicomputer mit Internetanbindung und einem Smartphone zu erstellen. Damit war es möglich, mit dem Smartphone über den Computer technische Dinge aus der Ferne zu steuern. Die Basis für das SmartMobileHome war geboren. 

 

Mit der Idee vom smart vernetzten Reisemobil sind wir auf Sebastian Grimm zugegangen, einen ehemaligen Arbeitskollegen von mir. Er erkannte schnell, dass der Caravaningmarkt unterdigitalisiert ist. Sebastian entwickelte unsere Vision weiter, mit flygge eine Anwendung zu erschaffen, mit der man planen, navigieren, das Fahrzeug steuern und die Erlebnisse mit Freundinnen und Freunden teilen kann. 

 

In dieser Zeit stieß Karin Berg zu uns, die ich ebenfalls noch aus dem Studium kannte. Karin entwickelt seit dem ersten iPhone Apps und ist unsere Bitdompteurin. 

 

Was bedeutet der Firmenname „flygge“ und was zeichnet Ihr Start-up aus? 

 

flygge kombiniert zwei Wörter: hygge und flügge. Es symbolisiert für uns das Unterwegssein, aber sich dennoch dabei heimisch zu fühlen. Unsere verfügbare App beinhaltet schon die Reiseplanung und die Navigation unter Berücksichtigung der Maße des Reisemobiles. Inspirationen und Tipps teilen wir zudem auf unserem YouTube und Facebook Account. 

 

flygge ist die einzige Anwendungs-App, die die vollständige Reise aus Sicht der Anwendenden sieht, den Camperinnen und Campern. Das bedeutet, dass alle Notwendigkeiten wie Inspiration, Planung, Navigation, Buchungen in einer einzigen Anwendung vereint werden. Wir haben kein anderes Unternehmen gefunden, das die gleiche Vision hat. 

 

Welche Rolle spielt Open Data für Ihr Start-up? 

 

Open Data ist sehr wichtig für unser Unternehmen. Denn wir ziehen wesentliche Informationen wie zum Beispiel Wetterprognosen aus Open-Data-Quellen und bauen daraus intelligente Funktionen für unsere User. So werden wir eine Unwetterwarnung für das Reisemobil integrieren.

 

Haben Sie Tipps für Hightech Start-ups, in deren Gründungsphase? 

 

Da fallen mir spontan drei Punkte ein: Werte, Groß denken und Disruption. Denn die hervorragende Zusammenarbeit zwischen uns vier Gründenden mit verschiedenen Fähigkeiten und unterschiedlichen Charakteren funktioniert deshalb so gut, weil wir unsere Werte und unsere Persönlichkeiten kennen. Kurz gesagt: Wir wissen, warum wir handeln, wie wir handeln. Die Schnittmenge unserer Werte repräsentieren die Werte unseres Unternehmens. Das haben wir ganz am Anfang zusammen mit professioneller Coachingunterstützung erarbeitet. Stilvoll auf einem Campingplatz natürlich. 

Zum Zweiten sollten sich alle Gründenden selbst im Klaren sein, was sie erreichen wollen. Die eigenen Ziele müssen den anderen Teammitgliedern bekannt sein. Plattformökonomie ist das derzeit erfolgreichste Geschäftsmodell. Das ist immer mit Disruption verbunden. Deshalb ist es wichtig, in beiden Bereichen ein profundes Wissen aufzubauen. 

 

Wie stellen Sie sich die nahe und ferne Zukunft für Ihr Start-up vor? 

 

In naher Zukunft wollen wir unsere App zur führenden Reiseplanungs und -navigations App ausbauen. Gleichzeitig entwickeln wir eine SmartMobileHome-Anwendung für Reisemobilhersteller. Diese technische Lösung ermöglicht eine Plug-and-play-Integration von Technik wie Heizung, Licht, Kühlschrank, Solar, Batterien sowohl beim Hersteller als auch als Nachrüstung. Wir nennen es „Smartifizieren“. 

 

Unsere Vision für die ferne Zukunft ist es, für unsere Nutzerinnen und Nutzer anhand ihrer Vorlieben die Camperreise zu erstellen, die sie sich wünschen. flygge hilft elegant bei Dingen wie der Reiseinspiration, Reiseplanung, Navigation, Platzbuchung und Fahrzeugbedienung. Und inspiriert mit vielen Informationen, wie man die Camperreise noch nachhaltiger gestalten kann. 

 

Über das Projekt DEAS: Mit dem Thema Open Data befasst sich auch das europäische Projekt DEAS (Data Economy Alps Strategy). Im Rahmen des DEAS-Projektes beschäftigten sich bwcon und die Stadt Konstanz mit der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle mithilfe von Open Data mit dem Fokus auf Mobilität und Tourismus. Zu diesem Zweck fanden bereits zwei Hackathons statt, um mithilfe offener Daten neue und innovative Lösungen zu erarbeiten und die Mobilität nachhaltiger und effizienter zu gestalten. 

 

Beim transnationalen Hackathon on Mobility in Konstanz kamen Teilnehmende aus Italien, Deutschland, Österreich, Frankreich und Slowenien online zusammen. Die Themen waren: Intermodale Routenplanung, Verkehrsführung für Schweizer Einkaufstouristen und die Nutzung von Parksensoren. Es entstanden Prototypen für eine Visualisierung des Verkehrs in Konstanz, eine App für Radfahrende in Piemont und ein Konzept zur Erleichterung des Pendelns zwischen Baden-Württemberg und Frankreich. 

 

Info: Näheres zum Projekt und den Ergebnissen gibt es auf der Webseite von DEAS