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Den digitalen Zwilling eines heterogenen Maschinenparks zum Leben erwecken

Ein wegweisendes Forschungsprojekt für die vernetzte Produktion ist Anfang 2023 mit Unternehmen und Hochschulen auch aus Baden-Württemberg gestartet. Der Titel: „TwinMaP“. Hinter diesem Kürzel verbirgt sich ein mit Bundesmitteln gefördertes Zukunftsthema für die Industrie: „Digitaler Zwilling eines heterogenen Maschinenparks zur Komplettbearbeitung von Bauteilen“.

Ein Zauberwort der Moderne: der digitale Zwilling (Digital Twin). Dieser smarte Geselle gilt als zentrale IT-Figur im Zeitalter von Industrie 4.0 und industriellem IoT. Eine für jeden Bereich gültige Definition gibt es noch nicht. Allgemein geht es darum, die physische Realität zum Beispiel einer Fabrik im virtuellen Raum möglichst präzise abzubilden. Dann lassen sich mit dem Computer-Spiegelbild Fertigungsprozesse virtuell analysieren und real optimieren oder Entwicklungen prognostizieren.

An einem solchen „Digitalen Zwilling eines heterogenen Maschinenparks“ forschen jetzt Unternehmen und Institute insbesondere aus Baden-Württemberg und Bayern im Rahmen eines gemeinsamen Kooperationsprojektes „TwinMap“. In TwinMap geht es darum, den Gesamtprozess in der Bauteilfertigung zu optimieren – und zwar durch die Entwicklung eines digitalen Zwillings für einen heterogenen Maschinenpark. Beteiligt an TwinMap ist ein starker Unternehmensverbund mit den Herstellern EvoBus GmbH und TRUMPF sowie den Soft- und Hardware-Anbietern ISG Industrielle Steuerungstechnik GmbHFORCAM GmbH, SimPlan AG und VELIT Consulting GmbH & Co. KG. Auch die Hochschule Kempten ist als institutioneller Projektpartner mit an Bord. Koordinator des Kooperationsprojektes ist Hr. Dr. Thomas Bär von EvoBus.

Dr. Alexander Schließmann vom Smart-Factory-Experten FORCAM erklärt den Mehrwert des Projekts: „Den digitalen Zwilling eines kompletten Maschinenparks zu entwickeln, verspricht große Effizienz- und Kostenvorteile für Hersteller. Studien zeigen, dass durch digitale Zwillinge bereits heute Produktionsausfälle durch Umrüstarbeiten um 80 Prozent reduziert und Anlagenleistungen um bis zu 10 Prozent gesteigert werden können.“ Diesen Mehrwert soll TwinMap weiter vergrößern helfen. Das Projekt sieht auch vor, dass eine 3D-lnteraktionsplattform mit den realen Maschinen, den im Zuge von TwinMap „neu geborenen“ digitalen Zwillingen sowie mit der entsprechenden Fabriksoftware (Manufacturing Execution System) kommunizieren soll.

TwinMap wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert und hat eine Laufzeit bis Ende 2025.