Nach einer längeren Pause wurde die SIG Diversity in Tech im Herbst 2024 wiederbelebt. Seither treffen sich regelmäßig Interessierte aus dem bwcon Netzwerk, um sich zu Themen wie Inklusion, Chancengleichheit, Vereinbarkeit und Diversitätsstrategien in Unternehmen auszutauschen. Ziel ist es, inspirierende Perspektiven zusammenzubringen und einen offenen Dialog über die Herausforderungen und Chancen gelebter Vielfalt in der Arbeitswelt zu ermöglichen. Geleitet wird die SIG von den bwcon Vorstandsmitgliedern Barbara Austel und Sabine Fischer, bwcon Mitarbeiterin Rebecca Kreuz übernimmt die Koordination.
Drei Events – drei Perspektiven auf Diversity
Seit dem Neustart wurden bereits drei interaktive Online-Formate durchgeführt:
- „Von Faulpelzen in Teilzeit und Weicheiern in Elternzeit – wie Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Freizeit wirklich geht“: Dr. Lilian Rettegi, CEO und Mitgründerin des Freiburger Start-ups Idana, berichtete eindrucksvoll davon, wie sich ambitionierte Unternehmensziele mit Mutterschutz, Teilzeit und Elternzeit vereinbaren lassen – und warum echte Diversity genau hier beginnt: bei der Akzeptanz individueller Lebens- und Arbeitszeitmodelle.
- „Diversity Management – Modeerscheinung oder echter Mehrwert?“: iteratec stellte seine neu geschaffene Position des/der Diversity Manager*in und die Beweggründe dahinter vor. Christine Kränzle, Head of Employer Branding, erklärte, warum Vielfalt für das Unternehmen kein HR-Trend, sondern strategische Notwendigkeit ist – und wie ein ernst gemeintes Diversity Management aussehen kann.
- „Neurodivergenz im Arbeitsumfeld – Stärken erkennen, Potenziale nutzen“: Das bislang meistbesuchte Event der SIG zeigte eindrucksvoll, dass Vielfalt weit über Geschlechterfragen hinausgeht. Hier geht’s zu Aufzeichnung des Events >>
Neurodivergenz: Zwischen Missverständnissen und Superkräften
Beim dritten Event am 23. Juni 2025 führte Leon Pink vom bwcon Mitgliedsunternehmen AEB in das Thema Neurodivergenz ein. Und das nicht nur theoretisch, sondern auch ganz persönlich. Als autistische Person mit ADHS-Diagnose sprach er offen über Chancen, Herausforderungen und Missverständnisse im Arbeitskontext. Seine Kernaussagen:
- Neurodivergenz ist keine Schwäche, sondern Vielfalt im Denken. Menschen mit ADHS oder Autismus bringen oft ausgeprägte Detailstärke, kreative Lösungsansätze und eine hohe Fokussierung mit – vorausgesetzt, ihr Arbeitsumfeld lässt diese Stärken zu.
- Wertschätzung beginnt mit Offenheit. Ein Umfeld, das individuelle Bedürfnisse ernst nimmt, mit z. B. flexiblen Arbeitszeiten, Rückzugsorten oder einer klaren Kommunikation, schafft Raum für neurodivergente Talente.
- „Ein bisschen autistisch“ gibt es nicht. Pink klärte auf, was es mit gängigen Missverständnissen und Vorurteilen auf sich hat – und wie viel Aufklärungsarbeit noch zu leisten ist.
In der anschließenden Diskussion wurde deutlich, wie groß das Interesse am Thema ist und wie viele Menschen in Unternehmen bereits direkt oder indirekt betroffen sind. Gleichzeitig wurde auch sichtbar: Der Weg zu mehr Awareness ist noch lang.
Blick nach vorn: Die SIG bleibt dran
Mit viel Engagement, persönlichem Austausch und einem klaren Ziel vor Augen: Die SIG Diversity in Tech wird auch in Zukunft verschiedene Aspekte von Vielfalt beleuchten – inklusive weiterer Events, Workshops und Best Practice Sessions. Die nächsten Formate sind bereits in Planung.
Sie möchten dabei sein? Die SIG Diversity in Tech steht allen Interessierten offen. Nicht-Mitglieder dürfen bis zu zweimal an den Veranstaltungen einer SIG teilnehmen, um diese und ihre Inhalte kennenzulernen. Reinschnuppern ist also ausdrücklich erwünscht! Nehmen Sie hierzu gerne Kontakt zu Rebecca Kreuz auf.