Mehrere Unternehmen arbeiten zusammen, um gemeinsam eine Leistung für einen Kunden zu erbringen. Das Prinzip eines Wertschöpfungsnetzwerks und der Arbeitsteilung prägt schon lange unser wirtschaftliches Handeln. Digitale Technologien ermöglichen nun neue Potenziale in der unternehmensübergreifenden Zusammenarbeit. Mit EcoVity moderiert die bwcon research gGmbH eine digitale Plattform mit aktuell 19 Partnern, die ihre jeweiligen Stärken im Bereich kommunale Nutzfahrzeugkonzepte einbringen.
bwcon research: Wegbereiter für innovative Wertschöpfungsnetzwerke
Die bwcon research hat sich mit EcoVity als Vordenker und Impulsgeber für die Gestaltung von Wertschöpfungsnetzwerken etabliert. Im bundesgeförderten Forschungsprojekt IntWertL – Intelligente Wertschöpfungsnetzwerke für Leichtbaufahrzeuge geringer Stückzahl – bringt das Team sein umfassendes Know-how in den Bereichen digitale Plattformentwicklung und Projektmanagement ein und trägt entscheidend dazu bei, die Fahrzeugentwicklung für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sowie kommunale Anwender zu revolutionieren.
EcoVity: Digitale Plattform für modulare und kooperative Fahrzeugentwicklung
Herzstück des Projekts ist die digitale Plattform EcoVity, die es ermöglicht, modulare und individuell anpassbare Fahrzeugkonzepte effizient zu entwickeln und umzusetzen. Insbesondere für Städte und Gemeinden, die vor der Herausforderung stehen, ihre Fuhrparks nachhaltiger und kostengünstiger zu gestalten, bietet EcoVity zukunftsweisende Lösungen.
Meersburg als Pilotanwender und Innovationspartner
Als assoziierter Partner bringt die Stadt Meersburg ihre konkreten Anforderungen an kommunale Nutzfahrzeuge in das Projekt ein. Ziel ist es, reale Bedarfe aus dem kommunalen Alltag frühzeitig in die technische Entwicklung und Plattformgestaltung einzubinden. Diese basieren insbesondere darauf, kompakte Elektrofahrzeuge als Basischassies zu nutzen und dafür modulare Aufbauten zu entwickeln.
Die Einbindung repräsentativer Endanwender wie Meersburg unterstreicht den anwendungsnahen Forschungsansatz der bwcon research. Denn Kommunen sind zentrale Impulsgeber für zukünftige Mobilitätslösungen – ihre Bedürfnisse stehen im Zentrum der Entwicklung.
„Gerade kleinere Städte haben komplexe Aufgaben, aber kaum Kapazitäten, sich durch den Dschungel neuer Mobilitätslösungen zu arbeiten“, erklärt Thomas Schüle, Projektmitarbeiter von IntWertL bei bwcon research. „Mit EcoVity schaffen wir ein digitales Wertschöpfungsnetzwerk, das es Kommunen ermöglicht, ihre Bedarfe effizienter einzubringen und gleichzeitig Zielkosten für neue Fahrzeugkonzepte zu erreichen.“
Meilenstein erreicht: Präsentation des ersten Prototyps
Am 25. November 2025 wurde in Meersburg ein Prototyp eines kommunalen Elektrofahrzeugs mit modularem Aufbau für die Müllentsorgung vorgestellt. Der modulare Fahrzeugaufbau, entwickelt über die EcoVity-Plattform, ist speziell auf die Anforderungen enger Altstadtbereiche und Fußgängerzonen abgestimmt und soll in unterschiedlichen Bereichen wie Abfallentsorgung, Transport und Grünpflege zum Einsatz kommen.
Bürgermeister Robert Scherer betont die Bedeutung für seine Kommune: „Für eine Stadt wie Meersburg ist die Kombination aus engen Gassen, hoher Tourismusfrequenz und Umweltbewusstsein eine besondere Herausforderung. Deshalb suchen wir nach Lösungen, die kleiner, flexibler und emissionsfrei sind – genau da setzt EcoVity an.“
Im Rahmen des Meilensteins wurden sechs Software-Demonstratoren präsentiert, darunter digitale Projektmanagement-Tools, ein Marktplatz- und Matchmaking-System sowie Lösungen zur Kapazitätsplanung und Datenqualität. Diese digitalen Werkzeuge, entwickelt unter der Leitung der bwcon research, unterstützen die effiziente Umsetzung innovativer Fahrzeugkonzepte und stärken die Zusammenarbeit über Unternehmensgrenzen hinweg.
Nachhaltigkeit und Flexibilität im Fokus
Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf modularen und nachhaltigen Fahrzeugaufbauten, die eine hohe Recyclingfähigkeit, gute Reparierbarkeit und ein geringes Gewicht bieten. Kommunen können so ein Basischassis flexibel für verschiedene Einsatzbereiche nutzen – von der Müllentsorgung bis zur Grünpflege.
Zum Abschluss betont Thomas Schüle: „Die Zusammenarbeit mit Meersburg zeigt beispielhaft, wie anwendungsnah Forschung und kommunale Praxis zusammenwirken können. So wird aus Forschung reale Innovationspraxis – mit Nutzen für Städte, Unternehmen und Bürger*innen gleichermaßen.“
Weitere Eindrücke der Prototyp Präsentation gibt es hier.
Wie geht es weiter?
EcoVity befindet sich aktuell noch in der Pilot- und Testphase. Im ersten Halbjahr 2026 sollen die ersten modularen Fahrzeugaufbauten, die über die Plattform entwickelt und gefertigt wurden, verfügbar sein.
Sie haben auch Interesse daran sich bei EcoVity einzubringen? Isabell Wellmann (wellmann@bwcon.de) und Thomas Schüle (schuele@bwcon.de) stehen Ihnen gerne als Ansprechpersonen zur Verfügung. Oder melden Sie sich hier direkt in der Interessentenliste an.
Mehr über EcoVity erfahren Sie unter www.ecovity.de.